Vor zwei Tagen kam das Päckchen von MDT, mit dem bereits heiß ersehntem Inhalt: Ein erstes Exemplar des brandneuen MDT Glastaster II Smart, in Weiß. Im März konnte man den neuen Tastsensor bereits auf der L+B 2016 bestaunen, aber jetzt ist die Zeit für erste Praxistests gekommen.
Produktvorstellung MDT Glastaster II Smart
Der neue MDT Glastaster II Smart ist in insgesamt 4 verschiedenen Versionen erhältlich: als Unterputzgerät in Weiß oder Schwarz, jeweils mit und ohne integrierten Temperatursensor.
Bei meinem vorliegenden Gerät handelt es sich um den MDT BE-GT20W.01, also der weiße Tastsensor, leider ohne Temperatursensor, in der Geräte-Revision R1.0
Die Abmessungen sind 92mm x 92mm, also identisch zum bewährten MDT Glastaster. Auch trägt das neue Gerät in der Unterputz-Montage nur ca. 1-2 mm mehr auf, nämlich 13 mm. Der Busankoppler ist ebenfalls wieder integriert, eine zusätzliche Spannungsversorgung nicht notwendig.
Die Qualität und das Look and Feel sind bereits auf den ersten Blick, wie auch schon beim Glastaster-Vorgänger, einwandfrei und sehr wertig. Das Modell II besitzt jetzt 6 Tastflächen statt vier, welche als Einzeltaster oder als 2-flächiges Tastenpaar konfiguriert werden können.
Das Bedienkonzept
Für die 6 kapazitiven Tastflächen hat MDT zwei unterschiedliche Bedienkonzepte vorgesehen:
- Die oberen 2 Tasten dienen der direkten Anwahl der Funktionsebenen, die restlichen 4 Tasten können mit 2 oder 3 Funktionsebenen belegt werden. Das ergibt 8 bzw. 12 Tastmöglichkeiten
- Alternativ dürfen Sie auch die 6 vorhandenen Tastflächen direkt verwenden und dabei auf die Funktionsebenen verzichten. Sie haben dadurch also 6 Tastmöglichkeiten
Eine integrierte Putzfunktion sorgt für ein Sperren aller Taster für eine gewisse Dauer. Wie schon beim älteren Modell ist auch die Patschfunktion wieder integriert, die eine zusätzliche Schaltmöglichkeit bietet und aktiviert wird, wenn 3 oder mehr Sensorflächen gleichzeitig berührt werden.
Einbau und First-Power-On
Ich hatte es ja schon im letzten Newsletter versprochen, das gute Stück soll umgehend montiert werden. Für diesen ersten Test wähle ich das Esszimmer.
Der Einbau gestaltet sich als unspektakulär und ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Wer es gerne besonders gerade beim Einbau mag, dem hilft übrigens eines meiner Lieblingsprodukte, die magnetische Stabila 17768 Pocket-Wasserwaage (Affiliate Link).
Nachdem das KNX-Gerät mit der Busspannung versorgt ist, macht sofort das eigentliche Highlight des neuen MDT Glastaster II Smart auf sich aufmerksam: das große, aktive Farbdisplay zur Funktions- und Statusanzeige.
Das Farbdisplay
In der Grundeinstellung ist das Display schwarz hintergrundbeleuchtet, lässt sich aber auf weiss umschalten. Das gilt gleichermaßen für das weiße und schwarze Modell, wodurch 4 Farbkombination möglich sind. Zudem ist die Displayhelligkeit automatisch über den eingebauten Lichtsensor und das Tag/Nacht Objekt gesteuert.
RGB Statusanzeigen
Zu jedem der 6 Taster gehört auch eine separate Statusanzeige in Form einer länglichen RGB LED, die unabhängig vom Display über interne oder externe Kommunikationsobjekte in 5 Helligkeitsstufen angesteuert werden kann. Für Tag und Nacht dürfen die Helligkeiten unabhängig voneinander vorgegeben werden. Diese Art von Statusanzeige finde ich persönlich extrem praktisch. Sie erlaubt, auch aus ein paar Meter Entfernung, einen schnellen Überblick über den aktuellen Zustand des Gebäudes. Wie so eine Statusanzeige eingesetzt werden kann, habe ich in einem älteren Beitrag beschrieben: KNX Statusanzeige mit 12 LEDs.
Glastaster II Smart: Erste Programmierung
Seit heute ist auch die Produktdatenbank für den MDT Glastaster II Smart (ohne Temperatursensor) als Variante für die ETS 4 und ETS 5 verfügbar. Sie kann in der Version 1.0 von der MDT-Webseite heruntergeladen werden.
Die Applikationsbeschreibung war zum heutigen Tag noch nicht verfügbar – aber zur Not geht es eben auch ohne. Der Import in den Produktkatalog der ETS verlief problemlos, ein zusätzliches Plug-In ist auf den ersten Blick nicht notwendig – so muss das sein.
Erste Besonderheit des neuen Glastasters macht sich bereits beim Programmieren der physikalischen Adresse bemerkbar. Das Gerät benötigt keinen Programmier-Knopf im eigentlichen Sinne. Der Programmier-Modus wird stattdessen über eine Tastenkombination am Taster angewählt. Eine schöne Lösung in meinen Augen.
Die Programmierung selbst ist angenehm schnell erledigt. Die ETS 5 benötigt für die partielle Programmierung zwischen 50 und 60 Sekunden. Wer bereits einmal mit beispielsweise den Berker B.IQ RTR gearbeitet hat, wird das sehr zu schätzen wissen.
Nach der Programmierung startet das Gerät kurz durch und präsentiert wenige Augenblicke später schon die geänderte Darstellung auf dem Display. Für einen ersten Test habe ich das mittlere Tastenpärchen für die Dimmung einer Leuchte und das untere Pärchen für die Jalousiensteuerung parametriert. Auch ohne das Produkthandbuch lässt sich das intuitiv bewerkstelligen.
Der MDT Glastaster II erlaubt auch das Einblenden von Statusinformationen. Ich habe mich für Uhrzeit, Luftqualität und Windgeschwindigkeit entschieden. Die drei Werte werden alternierend im oberen Drittel des Displays angezeigt, mit Einheit und Beschriftung und ganz ohne externe Logik. Lediglich die Sensorik für die Messwerte muss natürlich vorhanden sein. In diesem Fall war das eine Wetterstation und ein CO2 Sensor.
Auf der L+B 2016 war mein erster Eindruck über den Glastaster 2 noch der, dass die bunten Display-Symbole etwas „gummibärchenartig“ aussehen. Das muss ich inzwischen revidieren, denn auf weißem Hintergrund z.B. wirken die schwarzen Symbole, vielleicht mit dem einen oder anderen farbigen Icon kombiniert, sehr edel und schick.
Wichtiges zur Einbauhöhe
Ich hatte den Glastaster im Test in einer bereits vorhandenen Unterputzdose auf 110 cm Höhe montiert, was ich nicht empfehlen würden. Zwar lässt sich das Display erfreulicherweise noch gut ablesen, aber die Bedienung der kapazitiven Taster erweist sich auf dieser Höhe (zumindest für mich) als recht schwierig. Ich löste im Test regelmäßig die mittleren Wippen aus, obwohl ich die unteren bedienen wollte.
Praxistipp Einbauhöhe: Generell für Raumcontroller und speziell für den MDT Glastaster II Smart gilt: Montieren Sie das Gerät mindestens in einer Höhe von 150 cm.
Update 24.08.16 – Die umfangreiche ETS Applikation
Das inzwischen erhältliche Produkthandbuch deutet mit seinen 87 Seiten schon auf die umfangreichen Parametriermöglichkeiten des MDT Glastaster 2 Smart hin.
Wie in oben stehender Abbildung schön zu sehen ist, hat sich MDT sehr viel Mühe gegeben, die Parametrierung so einfach und strukturiert wie möglich zu erlauben und hat sogar die Darstellung der Symbole integriert.
Wie geht es weiter?
Soviel erst einmal für den Moment. Ein Update über den Funktionsumfang der Applikation folgt in Kürze. Daher gilt, wie immer, … stay tuned!
Wichtig bei Auslegung der Spannungsversorgung
Im Anhang des Produkthandbuchs ist übrigens noch eine sehr wichtige Fußnote hinsichtlich der Leistungsaufnahme (< 0,6 Watt) enthalten. Sie müssen bitte bei Ihrer Planung berücksichtigen, dass der Glastaster 2 als zwei Buslasten, also zwei Geräte zählt. Das macht u.U. eine größere KNX-Spannungsversorgung notwendig. Dafür benötigt das Gerät aber auch keine zusätzliche Hilfsspannung.
MDT Glastaster 2 Test: Der Nachfolger
Der Glastaster Serie 01 hat inzwischen einen würdigen und verbesserten Nachfolger bekommen. Im Blogbeitrag zum neuen MDT Glastaster 2 Smart Serie 02 stelle ich Ihnen vor.