Ein KNX-System funktioniert zwar auch komplett ohne Server, richtig Spaß macht es aber erst, wenn Sie zusätzlich noch einen modernen KNX-Server für Komfort-Anwendungen mit einbeziehen. Eine leistungsstarke Visualisierung ist dabei nur eine von vielen Erweiterungen, die Sie dadurch erhalten. Lesen Sie im folgenden Beitrag zum Basalte Core Server Test, was Sie von den beiden Top-Geräten erwarten können.
Was kann der Basalte Core Server?
Die belgische Firma Basalte, hauptsächlich bekannt durch den edlen KNX Tastsensor Sentido und das Asano Multiroom-Audio-System, hat 2 leistungsstarke High-End KNX-Server im Produkt-Portfolio:
- den Basalte Core Plus (Nachfolger des Basalte S4)
- den Basalte Core Mini
Als Herz der Basalte Home Visualisierung bieten beide ein großes Spektrum an KNX-Server Funktionalitäten, Multiroom-Audio Integration, eine grafische Logik-Engine und die Anbindung einer (stetig größer werdenden) Liste an Dritt-Systemen wie Philips Hue, 2N Türkommunikation (und andere von Gira, Siedle, Doorbird), eKey-Fingerscanner, div. Smart-TVs und AV-Receiver, etc. …
Unterschied zwischen Basalte Core Plus und Basalte Core Mini Server
Der Hauptunterschied zwischen dem Core Plus und dem Core Mini ist die fehlende Anschlussmöglichkeiten des Oberklasse-Multiroom-Audio Systems Basalte Asano beim kleineren Core Mini.
Das Basalte Asano besteht außer dem Core Plus Server aus einem oder mehreren Multiroom-Audio-Verstärken wie z.B. dem Basalte M4 oder P4 (4-fach Stereo) oder dem M3 (Stereo/2-fach Mono). Server und Verstärker werden über einen LAN-Switch verbunden (CobraNet, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/CobraNet).
Der CobraNet Anschluss fehlt dem Core Mini. Um trotzdem in den Genuss von Multiroom-Audio zu kommen, erlaubt der Core Mini (wie auch neuerdings der Core Plus) die Integration von Sonos-Lautsprechern.
Der Core Plus ist als 19 Zoll Einbau-Gerät ausgelegt, der Core Mini kommt im hochwertigen Kleingehäuse mit gerade mal 12 x 12 x 2,5 cm und magnetischer Halterung.
Beide Server besitzen nahezu dieselbe Rechen-Hardware und Software und sind beide Basis für die Ansteuerung der edlen Bedien-Endgeräte Lena, Ellie und Lisa.
Bei der gezeigten Antenne handelt es sich nicht etwa um eine WLAN-Schnittstelle, sondern um eine Basalte Beam Antenne. Basalte Beam nennt sich der Funkstandard (Mesh-Network) für die Anbindung von z.B. der Basalte Miro Fernbedienung.
Basalte Core Server Test: Kompletter KNX-Server mit vielen Extras
Basalte Home Visualisierung
Ich denke nicht, dass ich übertreibe, wenn ich die Basalte Home Visualisierung als eine der schönsten auf dem Smart Home Markt bezeichne. Sie gibt sich modern, aufgeräumt, reagiert angenehm schnell und ist auf vielen Endgeräten verfügbar:
- Smartphone (iOS, Android) und Tablets
- Webbrowser, auch im Kiosk-Modus
- Basalte Endgeräte: Lisa, Ellie, Lena
- und als Besonderheit: Basalte Fernbedienung Miro
Gebäudestruktur
Die Visualisierung strukturiert ein (KNX-)Smart Home beliebiger Größe über Gebäude, Etagen und Räume und ordnet jedem Raum die darin enthaltenen Funktionen zu. Räume lassen sich mit eigenen Fotos schmücken. Sollten Sie noch keine Fotos haben, kann Basalte Home automatisch passende Piktogramme darstellen, abhängig vom Typ des Raums.
Raumfunktionen
Funktionen in den Räumen können z.B. Beleuchtungen (schaltbar, dimmbar, RGB(W)), Jalousien/Rollladen, Szenen oder Thermostate (für Einzelraum-Temperaturregelung) sein. Dabei werden nicht nur KNX-Geräte unterstützt, sondern auch Fremdsysteme wie Philips Hue, Lutron oder CoolAutomation. Eine Hue-Leuchte präsentiert sich dem Benutzer also gleich, wie eine über KNX angesteuerte Leuchte. Die Technik dahinter wird verborgen, die Anwendung bleibt einheitlich.
Perfekte Einbindung von Multiroom-Audio
Zusätzlich zu den Standard-Funktionen im Smart Home unterstützt Basalte Home natürlich vorbildlich die Ansteuerung von Multi-Room-Audio Zonen und Quellen. Besonders leistungsfähig wird das Ganze beim Core Plus in Verbindung mit einem Basalte Verstärker (z.B. dem M4) oder den aktiven Basalte Lautsprechern (Aalto).
Wetterdaten, Internet und lokal
Die Visualisierung stellt automatisch Wetterdaten aus dem Internet zur Verfügung und kann durch lokale Sensor-Informationen von einer KNX-Wetterstation ergänzt werden, siehe Screenshot links:
Darstellung der Energie-Bilanz
Falls Ihr KNX-System Möglichkeiten zum Auslesen von Stromzählern, Wasserzählern oder Wechselrichtern bietet, lässt sich der Verbrauch bzw. Ertrag über Basalte Home direkt in der Visualisierung darstellen, sowohl als Momentan-Wert, als auch über größere Zeiträume (Woche, Monat, Jahr).
Zeitpläne und Zeitschaltuhren
Als extrem praktisch haben sich Zeitschaltuhren erwiesen. Mit wenigen Mausklicks lassen sich Vorgänge über einen Tages- und Stunden-Plan starten oder beenden. Pro Tag dürfen mehrere Ein-/Ausschaltvorgänge geplant werden. Wie der folgende Screenshot zeigt, ist beispielsweise der zeitgesteuerte Betrieb einer Kaffeemaschine schnell umgesetzt.
Noch einen Schritt weiter gehen die Zeitpläne. Sie ermöglichen es, an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten eine definierte Szene auszulösen.
Interne Szenen ohne ETS-Programmierung
Solche Szenen können innerhalb von Basalte Home sogar ohne ETS-Programmierung erstellt werden. Sie nennen sich interne Szenen und dürfen die Bedienelemente eines Raums wie z.B. Beleuchtung und Beschattung beinhalten. Eine Live-Anpassung der Einstellungen wird unterstützt. Interne Szenen können z.B. prima mit Zeitplänen kombiniert werden.
Benachrichtigungen
Sehr praktisch und im Falle von technischen Störungen auch besonders wichtig sind die Benachrichtigungen auf dem Basalte Home Screen (siehe Beispiel Leckage im folgenden Screenshot, iOS Endgerät). Sie lassen sich sehr einfach einrichten und sogar innerhalb der Logik-Engine (siehe weiter unten in diesem Beitrag).
Der Basalte Core Server wird über Basalte Studio projektiert
Die Basalte Server werden nicht über die ETS projektiert, sondern über die Software Basalte Studio. Die ETS-Gebäudestruktur und die KNX-Gruppenadressen können per Import übernommen werden. Über Basalte Studio wird die komplette Visualisierung angelegt, die Multiroom-Audio-Geräte definiert und verknüpft, sowie die KNX-Gruppenadressen den Basalte-Funktionen zugeordnet. Erfreulicherweise ist Basalte Studio auch die Anlaufstelle um Bediengeräte wie Elli und Lisa, das funkbasierte Mesh-Netzwerk Basalte Beam und Fremdsysteme wie Türkommunikation, Fingerscanner, Philips Hue, Webkameras etc. zu konfigurieren.
Multiroom-Audio
Sämtliche Quellen und Zonen des Audio-Systems werden komfortabel definiert, konfiguriert und mit Benutzerrechten für mehrere Bewohner ausgestattet. Selbstverständlich lassen sich nicht nur Streaming-Quellen wie Spotify oder iOS-Streaming nutzen, sondern auch Internet-Radioquellen und eigene MP3/FLAC Archive auf einem Netzwerkspeicher oder NAS über die Verbindungstypen SMB/CIFS oder NFS.
Der Core Server besitzt sogar einen internen Speicher, auf den sich eigene MP3-Files laden lassen und als Audio-Notification nutzen. Sprachdurchsagen, Klingeltöne oder Warnmeldungen sind somit schnell umgesetzt. KNX-Geräte können solche Notifications sogar direkt per KNX-Telegramm über den Server ausgeben.
Die Logikengine
Als besonders gut gelungen würde ich den integrierten grafischen Editor für Logiken bezeichnen. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um mehr als 100 vordefinierte Logikblöcke mit bestimmten Fähigkeiten, die im Editor verknüpft werden können. Die Blöcke werden aus der Bibliothek auf ein Zeichenblatt gezogen und ihre Eingänge und Ausgänge per Linien verbunden.
Es dürfen beliebig viele Zeichenblätter angelegt und hierarchisch mit Unterverzeichnissen organisiert werden.
Die Logik-Bibliothek enthält einfache Operationen (Mathematik, Zeichenketten, Konvertierungen), logische Verknüpfungen und Vergleiche, Zeitfunktionen (wie z.B. Laufzeit-Stepper, Verzögerungen, Zeitschaltuhren, Entpreller, etc.) und auch komplexe Blöcke wie AV-Matrix, Fingerscanner, IR-Geräte, Szenencontroller, Smart-TVs und weitere.
Der Logik-Debugger
Um eine entworfene Logik auszuprobieren oder einen Fehler zu finden, eignet sich der integrierte Online Debugger, genannt Monitor ganz hervorragend. Damit lassen sich während des Live-Betrieb des Servers jederzeit alle Logiken darstellen, die einzelnen Zustände bzw. Signale sehen und sogar ändern. Ergänz wird der Monitor mit einer Aufzeichnung aller KNX-Telegramme (ähnlich dem ETS-Gruppenmonitor), so dass direkt auch ohne ETS die Auswirkungen auf den KNX Bus sichtbar werden.
Fazit
Der Basalte Core Plus bzw. Basalte Core Mini sind exzellente Erweiterungen für jedes KNX-System. Die Geräte sind modern, ausgereift, robust, werden kontinuierlich mit Verbesserungen versorgt, die per einfachem Online-Update eingerüstet werden und bieten eine der schönsten Visualisierungen auf Markt. Der größere Basalte Core Plus öffnet darüber hinaus die Möglichkeit, ein High-End Multiroom-Audio System aufzubauen. Beide Server bieten eine leistungsstarke Logik-Engine und eine bereits integrierte Anbindung an diverse Dritt-Systeme. Eine sonst dafür nötige Zusatz-Hardware wird somit oft vermieden.
Basalte Home kann sowohl über einen Standard Webbrowser als auch über Smartphones gesteuert werden. In Kombination mit den optionalen Wandgeräten Elli, Lisa, Lena wird das Basalte Home bzw. KNX-System nicht nur perfekt bedienbar, sondern sieht auch noch absolut edel aus. Oder würden Sie mir nicht Recht geben, wenn Sie die beiden folgenden Fotos wirken lassen?
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